Frau Maulwurf möcht ein Schloss
Der Maulwurf sprach zum Gartenzaun:
möcht meiner Frau ein Schloss mal baun,
nicht immer nur die dummen Hügel,
denn meiner Frau gefalln die nicht,
dann setzt es wieder Prügel.
Sie ist zu Höherem berufen
und darum will ich gern versuchen
ihr diesen Wunsch auch zu erfülln.
Ein Architekt wurde gefunden
und stellte sich, unumwunden
zum Vorgespräch bei Maulwurfs ein.
Die schilderten ihm ihre Pläne,
was Frau Maulwurf sich gedacht
und eines Nachts, im großen Garten
die Baustelle ward aufgemacht.
Sie buddelten und bauten viel
doch kamen nicht so recht ans Ziel.
Frau Maulwurf war ganz unzufrieden
wollt nicht mehr an der Baustell liegen
reklamiert beim Architekt
der meinte, mittlerweil verschreckt:
Denk nicht, bei meinem Hungerlohn
mache ich dir wahr, ein Schloss
so wie an Frankreichs Loire
das ist dir doch wohl klar!
Herr Maulwurf dacht, das ist mir recht
die fremden Bauarbeiter
gehen mir gewaltig auf den Keks
ich mach alleine weiter.
Und außerdem wird dies schön billig
das muss Frau Maulwurf auch einsehn,
bin ich auch durchaus wieder willig,
neue Hügel anzugehn.
Denn die sind um Höhen besser
als unser geplantes Schloss
wenn man bedenkt wieviel Kohle
da nämlich hinein schon floss.
Und so gingen viele Jahre
rum, im Maulwurfshügelland
sie kriegten sich oft in die Haare weil der Bauherr
überhaupt kein Ende fand.
Zuletzt ließen sie sich dann scheiden
das fand zwar keiner wirklich schön
doch für sie wars die bessre Lösung
getrennt jetzt in die Welt zu gehen.
Karins Frösche
Ein dicker, mittlerer und kleiner
bevölkern Karins Gartenteich
und kommt sie mit dem Futtereimer
gibt’s ein Froschkonzert sogleich.
Doch’s Futter, das ist für die Fische
was der Frosch nicht gerne sieht
und setzt er sich denn mal zu Tische
hofft er, dass er ‘ne Fliege kriegt.
Ein Wasserläufer, auch nicht schlecht,
Libellen uni oder bunt
die sind ihm meistens auch sehr recht
gibt quakend Freude kund.
Doch kommt der böse Reiher an
der gut auch Fische fangen kann
dann sieht der Frosch doch sehr schnell zu
das er verschwindet schnell, im Nu.
Seerosenblatt als gute Deckung
vermeidet Reihers Sichterweckung
er harrt dort aus bis die Gefahr
gebannt ist, und sitzt wieder da
auf seinem warmen Lieblingsstein
wenn vorbei ist Angst und Pein
und Karin auf der Gartenliege
daneben sitzt, gibt’s keine Biege.
Er bleibt ganz ruhig am Platze hocken
hat dicke Backe, die frohlocken.
Das gibt ein schönes Froschkonzert
(fast, dass der Nachbar sich beschwert)
doch Karin freut‘s immer aufs Neue:
die Frösche halten ihr die Treue.
Wenn nach dem Regen einer fehlt
die Karin gar nicht sehr verhehlt
dass sie sich sorgt um Ihre Kleinen
will Froschverlust nicht gern beweinen.
Doch bisher ist alles friedlich,
ach, die Kleinen sind so niedlich!
Erfreuen oft der Karins Herz
verbreiten Frohsinn, niemals Schmerz.