ARTbies Blog

Urlaub muss auch mal sein! Erst die kleine Schwester von Rügen besucht )Insel Mön), dann Kopenhagen. Der Däne an sich ist sehr entpannt, trägt ab 10 Grad kurze Hosen und keine Socken und isst mittags Smorrebrod auf der Parkbank. Die stilorientierte Dänin trägt scharz, weiß und grau mit maximal einer anderen Farbe kombiniert. Tolle Architektur und Design bis in den kleinsten Gebrauchsgegenstand..

Das Rudel hat schön gesungen und auch bei diversesten Spagaten über verschiedenste Musikstile und Epochen nicht geheult, sondern begeistert mitgemacht. Am 17.02.2015 fand also das erste Rudelsingen in Lüneburg statt. OK, der Name ist etwas seltsam.. Aber die Veranstaltung sehr nett!  Das Team Bröker, Vater und Sohn, die das Rudelsingen im norddeutschen Raum und erstmals in Lüneburg angeboten haben, brachten das Publikum von Anfang an in Schwung und ich glaube, keiner hat die Veranstaltung verlassen, der nicht total begeistert war. Die schöne Atmosphäre im Kunstsaal in der alten Lüner Kaserne trug ihr Übriges dazu bei. Es gab eine wilde Mischung über Plattdeutsch, Maori bis Lady in Black, Goldenem Reiter, Tote Hosen und Hannes Wader.. Anita und Dschinghis Khan und die Beatles neben vielen anderen natürlich auch zu erwähnen.

Und wie sich dann beim Singen herausstellte, war das durchmischte Programm auch gut dafür, dass es beim Singen nicht langweilig wurde, denn nur 68-er Protestsongs, lagerfeuerromantisches Liedgut oder Schlager wären ja langweilig.. Und drei Liedersets mal acht Songs wollen befüllt werden und sind eine beachtliche Größe.  Ich freue mich jedenfalls schon sehr auf die nächste Veranstaltung am 14.4.2015. Mehr unter www.rudelsingen.de

Seit fast vier Monaten bin ich wieder im Norden. Nicht in Hamburg, sondern in Lüneburg. Das ist großartig! Da das wahre Leben momentan noch viel zu spannend ist, gehts es hier gerade nicht so recht weiter. Aber bald!

Lange nichts gehört.. Das liegt daran, dass ich momentan mit anderen Dingen beschäftigt bin. Denn: es geht zurück in die Heimat! Das Herz hüpft, die Kartonstapel wachsen, der Countdown läuft: noch 13 Tage.

Ich freue mich sehr darauf, endlich wieder nordeutschen Himmel über mir zu haben, vertraute Sprache zu hören und meinen Schlüssel das erste Mal in meine neue Haustür zu stecken und genüßlich umzudrehen!

Aber ich habe schon fleissig Material gesammelt und werde es euch nicht vorenthalten, wenn ich wieder soweit bin.

Auf dem geschotterten Fahrradweg durch die Felder, der zu  S-Bahn führt, liegt manchmal eine leere, weggeworfene HB-Schachtel auf dem Weg.

HB! Gibt es die überhaupt noch?

Das mit dieser Zigarettenmarke sozialisierte Klientel dürfte doch langsam ausgestorben sein. Aus demografischen Gründen oder wegen Rauchverbot im Altersheim oder aufgrund ausgelöschter Erinnerung daran, dass Rauchen schön sein kann.

Erst einmal ärgere ich mich, wenn ich die überflüssig gewordene Schachtel auf dem Kies liegen sehe. Verstoß gegen Regel und sieht nicht gut aus!

Dann überlege ich mir, wer diese Marke in der Jetzt-Zeit noch Rauchen könnte und warum die Schachtel da liegt, wo sie liegt und wer sie dort hingeworfen hat. (Dass es sich hierbei um einen Mann handelt, setze ich voraus).

Dabei kommen mir folgende Gedanken in den Sinn:

Möglichkeit 1:

Ein junger Rockabilly, Anfang 20, der aus Nostalgiegründen und weil er in Deutschland aufgewachsen ist,  nicht Lucky Strike sondern HB raucht, weil ihn diese Marke an seinen verstorbenen Opa erinnert.

Scheidet aber wohl aus. Habe hier im Ort noch nie einen Tollen-Träger in dunkler Jeans gesehen. Und wenn, würde der auch nicht zu Fuß zur S-Bahn gehen sondern in einem amerikanischen Schlitten fahren.

Möglichkeit 2:

Ein ganz normaler Jugendlicher zwischen 15 und 17 ,mit Identitätsproblemen und gewissem Aggressionspotential. Zufällig hatte er mal einen alten HB-Werbespot auf YouTube weitergeleitet bekommen. Er fühlte  sich von dem Motto „Wer wird denn gleich in die Luft gehen“ angesprochen und dachte: Das probiere ich doch mal aus!

Die Schachtel –sie ist noch halb voll- hatte er auch nicht weggeworfen, sondern zufällig aus der hinteren Tasche seiner auf den unteren Oberschenkeln sitzender Buggy-Pants verloren weil er so verstrahlt ist. Halte ich aber auch nicht für wahrscheinlich.

Und nun kommen wir zu Möglichkeit 3:

Ein einsamer alter Mann mit nikotingelben Fingern, der das Rauchen nicht lassen kann und seiner Marke von früher immer noch treu geblieben ist. Obwohl der Tod seiner Ehefrau vor 10 Jahren ihm das Herz rausgerissen und die Ärzte ihm etwas später auch noch den halben rechten Lungenflügel entfernt haben.

Spät abends auf dem Rückweg von der einzigen Kneipe im Ort, sich in Schlangenlinien zu seiner spärlich eingerichteten Wohnung bewegend, hat er die Schachtel einfach achtlos auf den Weg fallen lassen, weil es in seinem Leben nicht mehr viel zu achten gibt.

Ich denke, diese Möglichkeit ist die wahrscheinlichste und werde mal nach ihm Ausschau halten.
Und bei der nächsten HB-Schachtel  auf dem Weg wissen, dass er noch lebt.